Wenn Schimmel in einer Mietwohnung entsteht, kommt es immer wieder zum Streit zwischen Mieter und Vermieter. Die Schuld wird hin und hergeschoben keiner will die Kosten
für die Beseitigung übernehmen. Baumangel oder zu wenig gelüftet? Denkbar ist natürlich auch, dass sowohl Baumängel und falsches Lüften als Ursachen zutreffen. Diese Frage hat schon häufig die Gerichte beschäftigt.
Die eindeutige Klärung der Schuldfrage ist oftmals nur mit einem Gutachter möglich.
Ein Mieter kann schadenersatzpflichtig gegenüber dem Vermieter werden, wenn sich Schimmelpilz
gebildet hat, der durch ausreichendes Lüften hätte verhindert werden können, und wenn die Notwendigkeit, zu lüften, auch für den nicht sachverständigen Nutzer aufgrund von stickiger verbrauchter Raumluft erkennbar
war (Landgericht Berlin, Urteil v. 8.11.1984, Az. 61 S 19/84).
Richtiges Lüften
Die Raumluft kann nur eine bestimmte Menge Feuchtigkeit aufnehmen. Wird diese Grenze
überschritten, schlägt sich Feuchtigkeit an der kältesten Stelle im Raum nieder, und es kann zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung kommen. Deshalb muss vorbeugend regelmäßig die feuchte Luft nach außen
weggelüftet werden und durch trockene oder kältere Luft ersetzt werden.
Lüften Sie Ihre Wohnung
kurzfristig drei bis viermal täglich durch weites Öffnen von Türen und Fenstern. Durch diesen vollständigen Luftaustausch wird nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch der Wasserdampf nach draußen
entlassen. Lüften mit Durchzug macht den Luftaustausch noch schneller.
Der Vorteil: Mit der verbrauchten Luft
verliert der Raum nur wenig Wärme. Die Frischluft wird nach dem Schließen der Türen und Fenster durch die gespeicherte Wärme in Wänden und Einrichtungsgegenständen rasch wieder erwärmt. Und noch ein Tipp: Türen zu
weniger beheizten Räumen sollten geschlossen bleiben, damit durch die wärmere Luft aus Nebenräumen nicht zu viel Feuchtigkeit eindringt.
Blumen in größerer Anzahl sollten nur in
beheizten Räumen ihren Platz finden. Und der Wasserdampf, der beim Kochen, Baden, Duschen und Wäschetrocknen entsteht, sollte sofort ins Freie abgeleitet werden, damit er sich nicht in der ganzen Wohnung verbreiten
kann.
Richtiges Lüften spart Energie und schützt vor Schäden!
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